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Grundsätzliches

Es gibt viele Barrieren in unseren Gebäuden, aber auch in unseren Köpfen, die für Menschen mit den verschiedensten Behinderungen ein Hindernis darstellen können. Barrierefreiheit heißt deshalb nicht nur, mit dem Rollstuhl überall hinzukommen. Barrierefreiheit ist für Menschen mit verschiedenen Behinderungen individuell verschieden.

 

Grundsätzlich gilt, dass jegliche Bemühungen um Barrierefreiheit, und seien sie noch so klein, besser sind, als tatenlos zu bleiben. Wichtig ist immer im Vorfeld zu klären, wann welche Umgestaltungen notwendig sind, denn nicht immer ist alles gleich möglich. Aus finanziellen Gründen ist es besser, von Anfang an barrierefrei zu planen und zu bauen. Nachrüsten ist in den meisten Fällen teurer. Es ist auch sinnvoll ein Budget für abgeschlossene Baumaßnahmen einzuplanen, damit nachgebessert werden kann. Für Menschen mit Behinderung ist es hilfreich, auf die Möglichkeit der barrierefreien Nutzung hinzuweisen (z. B. Beschilderung, Homepage). Das dient der schnelleren und besseren Orientierung sowie der Werbung für barrierefreie Einrichtungen und Gebäude.

 

Den Inklusionären ist es wichtig, eine gute Balance zwischen verschiedenen Interessen zu finden, damit möglichst viele

Menschen von einem Abbau vorhandener Barrieren profitieren. Wir würden uns deshalb sehr freuen, wenn Sie die Informationen und Tipps dieser Webseite für sich und Ihre Kirchengemeinde oder Einrichtung verwenden.

Reinhold: „Für mich als Mensch mit einer Behinderung ist es wichtig, dass die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) nicht nur von Fachleuten umgesetzt wird, die von der Materie wenig Ahnung haben.

Wir können am besten schildern, welche Hilfsmittel benötigt werden, um am öffentlichen Leben teil zu haben. Für mich ist es wichtig, gleich zu Beginn mit dabei zu sein, bevor ein Gebäude oder ein Platz gestaltet wird. Denn nur so kann man alle relevanten Dinge berücksichtigen und einplanen. Bei ‚Altbauten‘ muss man schauen, was baulich möglich ist (Denkmalschutz) und wie man z.B. Eingänge und Aufenthaltsräume entsprechend verändern kann. Für mich ist es auch nötig, dass Präsentationen über Beamer in größerer Schrift sind.

Die Person, die einen Beamer nutzt, sollte Geschriebenes gut verständlich vorlesen. Ich finde es wichtig, Bauherren und Planer zu informieren. Für diese ist es auch eine Art ‚Lehrgang‘, um zukünftig besser und zielorientierter arbeiten zu können. Die UN-BRK ist nicht nur ein Dokument und ein Leitfaden. Sie dient zur Orientierung. Mir fehlen Richtlinien, DIN-Normen und gesetzliche Vorgaben. Daher beteilige ich mich an solchen Projekten.

 

Die wichtigste Barriere ist die Barriere in den Köpfen der Menschen. Wenn es uns gelingt diese Barriere abzubauen und im Kontakt zu beweisen, dass wir mehr können als nur hilflos in der Ecke zu sitzen, wird Inklusion auch gelingen. Diskussionsforen und Veranstaltungen wären hier sehr hilfreich.“

Reinhold - credit: bethelfath
Reinhold - credit: bethelfath

Heidi: „Es bedeutet mir viel in einem Projekt mitzuarbeiten, das aus einer Gruppe von Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen besteht.

 

Wir haben gemeinsam vor Ort unsere Bedürfnisse geschildert, Ideen entwickelt und durchführbare Vorschläge erarbeitet, damit die Kirchen und die kirchlichen Einrichtungen für alle Menschen besser begeh- und benutzbar werden.

 

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass unsere Arbeit dazu beiträgt, barrierefrei zu bauen.“

Heidi - credit: bethelfath
Heidi - credit: bethelfath